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Steuern, Brutto, Netto – Begriffe die Du kennen solltest

Weißt Du, wie sich Dein Gehalt errechnet und warum fast nur die Hälfte am Ende auf Deinem Konto ankommt?

Laut Statista.de gibt es aktuell 45,21 Millionen Erwerbstätige in Deutschland

 

Was denkst Du wie viele davon könnten Dir erklären wie aus Deinem Brutto- Dein Netto-Lohn wird?

 

Die meisten Menschen gehen jeden Tag arbeiten, sind in irgendeiner Firma, einer Organisation oder beim Bund angestellt und erhalten monatlich ein bestimmtes Gehalt auf dem Konto. Wir schauen uns dieses Gehalt an und wissen dann, was wir uns leisten können, wieviel wir sparen können und ob es an der Zeit für eine Gehaltserhöhung ist. Von unserem Arbeitgeber erhalten wir außerdem monatliche eine Gehaltsabrechnung, die die meisten wohl schwer schlucken lässt: auf der einen Seite sehen wir den Bruttobetrag, unser eigentliches Gehalt, das, was wir monatlich verdienen sollten, und auf der anderen Seite sehen wir dann unser Nettogehalt, in der Regel einen ganzen Batzen weniger.

Klar, jeder weiß, dass der Staat Steuern einzieht, wir dazu verpflichtet sind, Sozialabgaben zu zahlen und netto nicht mehr viel vom Bruttolohn übrig bleibt. Doch was genau muss da eigentlich bezahlt werden und warum? Und gibt es Möglichkeiten, diese Abgaben zu reduzieren? Die nächsten Seiten klären auf.

Der Bruttolohn – unsere Gehaltsvorstellung

 

Am Anfang steht die Stellenausschreibung und mit ihr oft der Gehaltswunsch. Der Arbeitgeber zeigt durch Annoncen und später Verhandlungen, was ihm die Mitarbeit wert ist und ob es noch Spielraum nach oben gibt. Dabei zahl der Arbeitgeber in Wirklichkeit noch mehr: ungefähr ein weiteres Drittel fällt für ihn an, über die Arbeitnehmer gar nicht nachdenken müssen, denn in Deutschland muss der Arbeitgeber 50 % der Sozialkosten, also Kosten wir Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung, zahlen. Dazu kommt das Bruttogehalt, also das Gehalt, das der Arbeitgeber entrichten muss. Wie viel davon letztendlich beim Angestellten ankommt, weiß der Arbeitgeber auch nicht, da viele Faktoren wie Steuerklasse, Anzahl von Kindern, Alter und auch Konfession eine Rolle spielen können. Deshalb bringt es auch nichts, mit dem Vorgesetzten über den Nettolohn zu diskutieren: Gehaltsverhandlungen und etwaige Erhöhungen müssen immer auf Grundlage des Bruttolohns geführt werden.

Wie wird Brutto zu Netto?

 

Auch wenn es gravierende Unterschiede zwischen vielen Arbeitnehmern in Deutschland gibt, müssen doch alle ein paar grundlegende Abgaben von ihrem Gehalt zahlen. Grundsätzlich werden alle Angaben prozentual abgezogen und sind somit anhängig von der Größenordnung des Bruttolohns. Grob zusammengefasst werden diese Abgaben unterteilt in Lohnsteuer und Sozialabgaben.

Bei einem geringen Gehalt zahlt man erstmal gar keine Lohnsteuer, doch je nach Steuerklasse zahlt man ab €1092 in Stkl. I oder ab €1952 in Stil III progressiv Steuern an den Staat. Diese Steuern werden für alle Ausgaben des Bundeshaushalts eingesetzt und sind nicht zweckgebunden, das heißt der Steuerzahler finanziert viele Aspekte des gesellschaftlichen Lebens: von der Autobahn bis zum Jugendzentrum ist alles dabei. Ist man deutscher Staatsbürger und christlich getauft kommt noch die Kirchensteuer hinzu. Diese schlägt in der Regel mit 9 Prozent der Lohnsteuer zu Buche und finanziert so das kirchliche Leben in Deutschland.

Der zweite und normalerweise der größere Teil sind die sogenannten Sozialabgaben. Diese werden auf jeden Bruttolohn fällig (anders als bei der Lohnsteuer gibt es keinen Freibetrag) und betragen um die 20% des Bruttogehaltes. Zu den Sozialabgaben gehören in Deutschland die Beiträge zur Krankenversicherung, zur Pflegeversicherung, zur Arbeitslosenversicherung und zur Rentenversicherung. Trotz aller Beschwerden über die Höhe dieser Sozialabgaben sollte immer bedacht werden, dass diese die primäre soziale Absicherung für alle in Deutschland lebenden Menschen ist. Im Krankheitsfall, bei Arbeitslosigkeit und im Alter garantieren sie zumindest die Grundsicherung und im Falle der Rente oftmals noch darüber hinaus.

Besonderheiten in der Lohnabrechnung

 

Zunächst klingt all dies sehr simpel – der Staat und das soziale Netz nehmen jeden Monat ihren Teil und der Arbeitnehmer bekommt den Rest, doch natürlich gibt es in einem bürokratischen Staat auch Besonderheiten, die es zu berücksichtigen gilt.

Der größte Unterschied zwischen Steuerzahlern ist die Steuerklasse. je nach Familienstatus und Beschäftigungsstatus wird man automatisch oder auf Antrag einer Klasse zugeordnet. Je nach Steuerklasse zahlt man so dementsprechend prozentual mehr oder weniger Steuern.

Ein weiterer großer Unterschied sind die sogenannten Freibeträge. Zum einen arbeitet jeder steuerfrei unter einem gewissen Einkommen pro Jahr (€9.984 als Alleinstehender 2022), das heißt auf alles, was unter diesem Betrag liegt, wird keine Lohnsteuer fällig. Zum anderen gibt es Freibeträge in anderen Bereichen, allen voran der Kinderfreibetrag. Dieser jährlich wechselnde Freibetrag soll die Grundsicherung eines Kindes garantieren, greift jedoch erst dann, wenn die Ersparnis höher ist als der Erhalt des Kindergelds. Weitere Freibeträge sind der Arbeitnehmer-Pauschbetrag, der Unterhaltshöchstbetrag, die Homeoffice-Pauschale, die Pendler-Pauschale, der Rentenfreibetrag, die Verpflegungspauschale, die Umzugskostenpauschale und der Sparerpauschbetrag. Wichtig ist hierbei, dass nicht jeder dieser Freibeträge automatisch vom Fiskus abgezogen wird, sondern teilweise auf Antrag ermittelt werden muss.

Welche Einsparmöglichkeiten gibt es?

 

Grundsätzlich ist ein Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet, sich um seine Steuern zu kümmern. Durch die monatliche Lohnabrechnung und die automatische Bezahlung der Steuer und der Sozialabgaben übernimmt das Finanzamt die Berechnung. Selbstverständlich müssen relevante Lebensereignisse wie Hochzeit, Scheidung oder Geburt eines Kindes dem Finanzamt mitgeteilt werden, darüber hinaus aber werden Steuerklasse und eigene Freibeträge sowie Freibeträge für Kinder für jeden ermittelt. Wer zusätzliche Arbeit nicht scheut, kann allerdings auf beiden Seiten, bei den Steuern und bei den Sozialabgaben, mit ein paar Vergleichen sparen.

Bei den Sozialausgaben kann es sich lohnen, Krankenversicherungen zu vergleichen. Gerade in jüngeren Jahren oder ohne Familie kann eine private Krankenversicherung durchaus günstiger sein. Selbiges gilt für die Pflegeversicherung.

Auf der Steuerseite sollte zunächst geprüft werden, ob ihr in der richtigen Steuerklasse seid. Bei Verheirateten mit kleinen Kindern kann das einen enormen Unterschied machen, gerade dann, wenn ein Elternteil zu Hause bei den Kindern ist. Darum unbedingt prüfen, ob die Klassenkombi IV/IV oder III/V am profitabelsten ist. Außerdem lohnt es sich für Arbeitnehmer fast immer, jährlich eine freiwillige Einkommenssteuererklärung auszufüllen und abzugeben. Hier können die oben genannten Freibeträge, die nicht automatisch abgezogen werden, berücksichtig werden. Gerade, wenn ihr öfter auf Dienstreisen seid (Verpflegungspauschale), weite Strecken pendelt (Pendlerpauschale) oder die meiste Zeit im Home-Office arbeitet, am besten in einem separaten Arbeitszimmer (Home Office Pauschale), könnt ihr einmal pro Jahr eine schöne Summe vom Fiskus zurückbekommen. Für eine solche Steuererklärung braucht es keinen Steuerberater, es kann ganz einfach mit Hilfe einer Software von zu Hause aus gemacht werden.

Mehr Netto vom Brutto?

 

Steuern sind wie wir sehen ein komplexes und langwieriges Thema, nicht umsonst gilt das deutsche Steuerrecht als eins der kompliziertesten weltweit. Dennoch lohnt es sich enorm, sich einen kleinen Überblick zu verschaffen und das Wichtigste zu begreifen. Sich ausreichend informieren, Versicherungen vergleichen, Steuerklassen jährlich bei Bedarf anpassen und eine freiwillige Steuererklärung machen – das sind wichtige Bausteine, um seinen Nettobetrag ohne Gehaltserhöhung zu erhöhen. 

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